Die Erkenntnistheorie widmet sich heute weitgehend der Untersuchung wissenschaftlicher Erkenntnis. Formen natürlicher Erkenntnis wie Erinnern, Wahrnehmen, Merken, Beraten oder Ahnen etc. werden in ihrer Eigenart kaum diskutiert, obwohl sich in diesen Formen unsere situative Erkenntnistätigkeit durchgängig bewähren muß. Als ein Beispiel für eine hier erforderliche Theorie natürlichen, d. h. nicht schon szientifischen Erkennens, werden hier Analysen zur Ahnung vorgelegt, die, ausgehend von eher systematischen Erörterungen, auch historisch greifbare Ansätze zu einer Theorie der Ahnung bei Philosophen (Kant, Jacobi, Fries, Görland, Schleiermacher, Heidegger) und Dichtern (Goethe, Hölderlin, Novalis u. a.) präsentieren.