Glauben Sie den Theorien nicht! Das ruft Ihnen Wolfgang Ullrich zu, der indiesem Buch mit Verve gegen den Wildwuchs kunstwissenschaftlicher Theoriebildunganschreibt. Sehr oft, so seine Analyse, entstehen solche Gedankengebäudeeher zufällig oder, wie bei der Interpretation von Kunstwerken,im Dienst des Marktes, nicht des Geistes. Auch fragt Ullrich, inwieweit sichdie Forschungsschwerpunktevon historischen Themen hin zur Gegenwartsdiagnostikverlagert haben und was daraus folgt. Er bestimmt den Stellenwertder Geisteswissenschaften für die Erschließung von Welt.Gewöhnlich sind es Dichter, die mit Poetikvorlesungen von sich reden machen.Wolfgang Ullrich hat sich als Kunstwissenschaftler an dieses Format gewagtund gibt einen höchst interessanten Einblick in die Werkstatt (nicht nur)seines Denkens. Neben einem persönlichen Resümee seiner Erfahrungen imakademischen Betrieb riskiert er auch einen Blick in die Zukunft der Geisteswissenschaften.