Anna Göldi (geb. 24. Oktober 1734 in Sennwald, hingerichtet am 13. Juni 1782 in Glarus), bekannt als die letzte Hexe Europas, ist in den letzten Jahren zu neuer Bedeutung
gelangt. Eveline Hasler hatte die Geschichte der unglücklichen Glarner Magd literarisch erfolgreich verarbeitet, Walter Hauser hat den Hexenprozess juristisch aufgearbeitet und
war mit seinem Buch Der Justizmord an Anna Göldi auf der Beststellerliste. Beide Bücher wären nie geschrieben worden, wenn nicht Kaspar Freuler bereits 1945 den
Originalroman verfasst hätte, der später auch als Hörspiel umgesetzt wurde.
Die vorliegende Fassung enthält den hochdeutschen Originaltext von Kaspar Freuler. Gelegentlich eingeflossene Ausdrücke aus der Glarner Mundart werden in einem Glossar erläutert.
Der Autor:
Kaspar Freuler (1887 - 1969) gehörte zu jener Gruppe von Schriftstellern, welche der schweizerischen Volksbühne eine eigene Identität gaben. Dies war vor und während des Zweiten Weltkrieges besonders wichtig.
Jahrzehntelang schrieb der ausgebildete Lehrer fröhliche und ernste Kurzgeschichten für Zeitungen; die Motive entnahm er der Sagenwelt, seiner eigenen Erinnerung und dem Alltag.
Freuler gilt als Mundartdichter, aber seine Hauptwerke hat er in hochdeutscher Prosa verfasst. Der 1945 erschienene Tatsachenroman "Anna Göldi, die Geschichte der letzten Hexe" wurde neunmal nachgedruckt und ist auch als Hörspiel auf grosses Echo gestossen. Freuler kommt das Verdienst zu, den Fall Göldi nach dem Zweiten Weltkrieg neu aufgerollt zu haben. Wie er in seinen Lebenserinnerungen schrieb, hatte er zehn Jahre lang zu diesem Thema recherchiert.
Der Cover der aktuellen Ausgabe wurde von der Näfelserin Pascale Küng gestaltet. Ihr Porträt von Anna Göldi hat sie nach genauer Lektüre des Buches entworfen, denn es gibt keine zeitgenössischen Bilder von Göldi.
Weitere Informationen zu Anna Göldi finden sich auf der Homepage der Anna-Göldi-Stiftung auf www.annagoeldi.ch.