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Rezension: Fast wie ein Bruder von Alain Claude Sulzer
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Erstellt am29.08.2024
Frank, Aids und ein Vermächtnis.
Die Sprache Alain Claude Sulzers ist auch in diesem Roman wieder eine Wucht, kurze, prägnante Sätze vertiefen das Leseerlebnis. Ich liebe die Fähigkeit des Autors, ein tiefes Verständnis für die Lage der Protagonisten auszulösen und zu beschreiben.

Frank und der Ich-Erzähler wachsen fast wie Brüder auf. Das Schicksal will es, dass beide Jungs ihre Mutter früh verlieren, was viel Wandel auslöst. Als Frank ein Verhältnis mit einem Zigeunerjungen der Nachbarschaft beginnt, eskaliert die Situation. Beide Väter ziehen mit den Söhnen weg und die Interessen der Jungs entwickeln sich auseinander.

Frank lebt mittlerweile in New York und malt leidenschaftlich. Als er an Aids erkrankt, kehrt er nach Deutschland zurück. Der Erzähler, der in Hamburg Werbefilme produziert, besucht ihn im Krankenhaus und erhält den Auftrag, seine Bilder zu verwalten. Als Frank stirbt organisiert er mit Franks Vater die Abdankung.

Jahre später sieht der Erzähler in einer Zeitung plötzlich Aufnahmen einiger Bilder von Frank und erstarrt – wie wurden diese Bilder bekannt und warum konnten sie in Berlin in einer Galerie ausgestellt sein, wenn sie doch bei ihm zuhause waren …
Die Ereignisse überschlagen sich.

Man lernt in diesem Roman vieles über die Geschichte von Aids und der Entwicklung der Medizin. «Es dauerte Jahre, bis man herausfand, welche Medikamente die Krankheit in Schach hielten und dass man nicht schwul sein musste, um sich zu infizieren, dass sich auch Drogenabhängige ansteckten, auch Männer und Frauen, denen man unsaubere Blutkonserven verabreicht hatte. Irgendwann wusste man auch, wie man sich schützen konnte.»

Der Verlauf der Geschichte ist unabsehbar. Man bleibt etwas ratlos, aber angenehm überrascht zurück. Und das erwähnte Zitat von E.T.A.Hoffmann könnte nicht passender sein..

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