Nachdem Dea Birkett auf den Spuren von Mary Kingsley durch Westafrika unterwegs war, will sie nun mit einem Frachtschiff nach England zurückkehren - wie Mary Kingsley in den 1890er Jahren. Da Passagiere offiziell auf der "Minos" nicht erlaubt sind, wird Dea Birkett als Mitglied der Crew eingetragen. Als einzige Frau an Bord wird sie nach anfänglicher Skepsis langsam von der Schiffsbesatzung akzeptiert. "Jella" nennen die Matrosen sie schon bald, was im Seefahrerjargon so viel wie "kleiner Junge" bedeutet. Aus der ruhigen Seereise, die sie sich vorgestellt hatte, wird freilich nichts. Bald schon steckt sie in einem Arbeitsoverall und lässt sich zum Steuermann ausbilden. Dea Birkett entdeckt die "Minos", wie man ein Land entdeckt, mit seinen verschiedenen Menschen und seinem spezifischen Klima, der eigenartigen Seefahrersprache und der Mentalität der Männer an Bord. Zu Beginn der Reise lässt sie ihre Erlebnisse in Afrika Revue passieren und erzählt von ihren Landgängen in den Häf en, die sie anfangs noch anlaufen: So unternimmt sie vom Hafen in Douala in Kamerun einen Ausflug nach Buea am Fuß des 4000 Meter hohen Kamerunberges. Auch im Hafen von Accra, der Hauptstadt der Republik Ghana, und im liberianischen Hafen Monrovia unternimmt sie kurze Trips ans Land. Auf hoher See jedoch gerät sie immer stärker in den Bann dieser fremden Welt - das Schiff wird für sie das faszinierendste "Land", das sie je "bereist" hat. "Ich hatte mich in die See verliebt. Es war, als hätte ich mich für ein Leben in einem anderen Land entschieden."